Ist Bitcoin sicher?
Die Bitcoin-Technologie - das Protokoll und die Kryptographie - haben eine überzeugende Erfolgsbilanz was Sicherheit angeht, und das Bitcoin-Netzwerk ist vermutlich das größte dezentralisierte Computerprojekt der Welt. Bitcoins wundester Punkt ist der Benutzerfehler. Bitcoin-Wallet-Dateien, die die notwendigen privaten Schlüssel speichern, können versehentlich gelöscht, verloren oder gestohlen werden. Das ist vergleichbar mit Bargeld in digitaler Form. Glücklicherweise können Nutzer solide Sicherheitspraktiken nutzen, oder auf Dienstleister zurrückgreifen, die ein hohes Maß an Schutz und Absicherung vor Diebstahl oder Verlust bieten.
Wurde Bitcoin nicht bereits in der Vergangenheit gehackt?
Die Regeln des Protokolls und die bei Bitcoin genutzte Verschlüsselung funktionieren auch Jahre nach ihrer Einführung immer noch, was ein gutes Zeichen dafür ist, dass das Konzept gut entworfen wurde. Es wurden jedoch einige Sicherheitslücken gefunden und mit der Zeit durch verschiedene Softwareänderungen behoben. Wie bei jeder anderen Art von Software hängt die Sicherheit von Bitcoin von der Geschwindigkeit ab, mit der Probleme erkannt und beseitigt werden. Je mehr solcher Probleme entdeckt werden, desto schneller gewinnt Bitcoin an Reife.
Es gibt häufig falsche Vorstellungen über Diebstähle und Sicherheitslücken bei diversen Börsen oder Unternehmen. Obgleich diese Zwischenfälle bedauerlich sind, ist Bitcoin selbst bei keinem in Form eines Hackerangriffs oder einer Schwachstelle involviert. Ein Bankraub bedeutet ja auch nicht, dass der Dollar gefährdet ist. Dennoch ist es korrekt zu behaupten, dass ein komplettes Paket bewährter Praktiken und intuitiven Sicherheitslösungen nötig ist, um das Geld der Nutzer besser zu schützen sowie das generelle Risiko von Diebstahl und Verlust zu verringern. In den letzten Jahren haben sich solche Sicherheitsfeatures schnell entwickelt, wie z.B. Wallet-Verschlüsselung, Offline-Wallets, Hardware-Wallets und Multisignatur-Transaktionen.
Könnten Nutzer gegen Bitcoin konspirieren?
Es ist nicht möglich, das Bitcoin-Protokoll zu ändern. Jeder Bitcoin-Client, der sich nicht an die Regeln hält, kann seine eigenen Regeln nicht einfach anderen Nutzern aufzwingen. Gemäß der aktuellen Spezifikation ist es innerhalb der gleichen Blockchain weder möglich sein Vermögen zweimal auszugeben (engl. "double spending"), noch kann man es ohne gültige Signatur ausgeben. Deshalb ist es nicht möglich, unkontrollierte Summen von Bitcoins aus dem Nichts zu erzeugen, das Vermögen anderer Nutzer auszugeben, das Netzwerk zu korrumpieren oder ähnliches.
Allerdings könnte sich eine Mehrheit von Minern willkürlich dazu entschließen, kürzlich erfolgte Transaktionen zu blockieren oder rückgängig zu machen. Eine Mehrheit von Nutzern könnte ebenfalls Druck ausüben, damit bestimmte Änderungen übernommen werden. Weil Bitcoin nur korrekt arbeitet, wenn ein Konsens unter allen Nutzern besteht, kann die Änderung des Protokolls sehr schwierig sein. Eine überwältigende Mehrheit von Nutzern ist nötig, um Änderungen zu übernehmen und den verbleibenden Nutzern so gut wie keine Wahl zu lassen, ihr zu folgen. Grundsätzlich ist es nur schwer vorstellbar, dass ein Bitcoin-Nutzer eine Änderung übernimmt, die sein eigenes Geld gefährden könnte.
Ist Bitcoin durch Quantencomputing gefährdet?
Ja, so wie die meisten Systeme, die auf Kryptographie basieren, einschließlich traditioneller Bankensysteme. Allerdings existieren Quantencomputer noch nicht und das wird wahrscheinlich auch noch eine Weile so bleiben. Für den Fall, dass Quantencomputer eine unmittelbare Gefahr für Bitcoin darstellen, könnte das Protokoll mit Post-Quantenalgorithmen nachgerüstet werden. Angesichts der Bedeutung, die diese Nachrüstung haben würde, kann man fest davon ausgehen, dass sie von sehr vielen Entwicklern überprüft und von allen Bitcoin-Nutzern übernommen werden würde.
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